Was ist Yoga?

Yoga ist ein Wort aus dem Sanskrit (Altindisch). Im Deutschen könnten wir es mit „verbinden“ übersetzen.

Es ist eine Philosophie, eine Lebensweise und eine Übungsmethode, bei der es, wie der Name schon sagt, darum geht, alle scheinbar gegensätzlichen Ebenen unseres Seins (Geist und Körper, Innen und Außen, Anspannung und Entspannung usw.) miteinander zu verbinden und ins Gleichgewicht zu bringen, um schließlich zu einem natürlichen Seinszustand zu gelangen, in dem das Leben in seiner Ganzheit erlebt werden kann.

Was bewirkt Yoga?

Yoga

Joga lehrt uns, Körper und Geist sowie Geist und Bewusstsein in Einklang zu bringen. Die Übungen (Asanas) geben Kraft und Energie und sorgen für ein allgemeines Gefühl der Entspannung. Gerade in unserem hektischen 21. Jahrhundert ist Yoga eine gute Möglichkeit, Ruhe und Entspannung zu finden.

Menschen, die mit Yoga nicht vertraut sind, haben manchmal die Vorstellung, dass es beim Yoga nur um komplizierte und unbequeme Körperübungen geht. Das Gegenteil ist der Fall. Natürlich gibt es viele Asanas, die Kraft und Flexibilität erfordern, aber wer mit Yoga beginnt, wird bald feststellen, dass die meisten der klassischen Yogaübungen recht einfach auszuführen sind.

8-facher Pfad

Yoga basiert auf dem achtfachen Pfad, wie er in den Yoga-Sutras des Begründers Patanjali beschrieben ist, mit dem Ziel, dieses Gesamtsystem durch eine Yoga-Praxis zu integrieren und dadurch den Fluss der Gedanken im Wesentlichen zu kontrollieren und zur Ruhe zu bringen, was zu einem Zustand des Nirvana führt: Glückseligkeit (ein Zustand des Seins, in dem wir in reiner Harmonie oder Balance sind).

Die Yogasutras

Yogasutras

Yamas: universelle Verhaltensregeln wie Gewaltlosigkeit, die Wahrheit sagen, nicht stehlen, Mäßigung und Wunschlosigkeit

Niyamas: Verhaltensregeln für sich selbst wie Reinheit, Zufriedenheit, Selbstdisziplin, Selbststudium und Hingabe

Asana: Yogastellungen zur Erreichung und Erhaltung einer guten körperlichen Gesundheit

  • Pranayam: Kontrolle der Atmung
  • Pratyahara: Kontrolle über die Sinne
  • Dharana: Beherrschung der Konzentration
  • Dhanya: Meditation, Kontrolle des Gedankenflusses
  • Nirvana: Verwirklichung und Glückseligkeit

Warum Yoga?

Yoga

Viele Menschen denken, sie seien nicht fit genug. Aber dein Körper braucht einfach Zeit, um sich zu entwickeln. Die Yogastellungen sollen deinen Körper kräftigen und flexibler machen, ohne deinen Körper und seine Grenzen zu gefährden. Wichtig ist die richtige Kombination aus Kraft, Beweglichkeit und Gleichgewicht, die man im Unterricht aufbaut.

Linderung von Schmerzen und Verletzungen

Die meisten Menschen kommen wegen einer Verletzung oder Schmerzen, meist im Rücken, in den Knien oder Gelenken, zum Yoga. Yoga nutzt kontrollierte Bewegungen und Atmung, um den Körper zu öffnen. Aufmerksamkeit und die richtige Ausrichtung des Körpers sind in einer Yogastunde von größter Bedeutung. Diese aufmerksame Art der Fortbewegung verringert das Verletzungsrisiko.

Außerdem verlangt Yoga, dass man auf seine eigenen Grenzen achtet und vor allem nicht über sie hinausgeht. Es gibt immer eine Anpassung oder Abwandlung einer Pose, die du machen kannst, ohne auf Herausforderung und Fortschritt zu verzichten. Wenn du regelmäßig an einem Kurs teilnimmst, werden Schmerzen und Verletzungen bereits im ersten Monat durch Yoga reduziert.

Ernährung, Schlaf und allgemeine Gesundheit

Sobald du die körperlichen Vorteile deiner Yogastunden spürst, wirst du feststellen, dass sich auch dein Ernährungs- und Schlafverhalten natürlich anpasst. Der Drang, sich eine Tüte Chips in den Hals zu schieben, verschwindet, denn du willst deinen Körper gesund halten.

Während der Yogastunde wirst du feststellen, dass du dich so sehr auf die Haltung konzentrierst, dass kein Raum für Gedanken an Arbeit, Rechnungen oder andere Dinge bleibt. Du bist ganz im Hier und Jetzt, und das bringt Frieden in deinen Geist. Nach dem Kurs fühlst du dich entspannt und geerdet. Die Kombination aus Wohlbefinden in Körper und Geist ist das Rezept für eine gesündere Lebensweise.

Yoga verbessert die Leistungsfähigkeit und reduziert Stress

Ob in der Werkstatt, im Fitnessstudio, bei Familientreffen oder im Supermarkt – Herausforderungen gibt es überall. Yoga trainiert, ruhig und geerdet zu bleiben, besonders in Stressmomenten.

Denn warum sollte sich jemand in eine schwierige Yogaposition zwingen und dann aufgefordert werden, dort zu stehen und weiterzuatmen? Denn im wirklichen Leben gibt es viel mehr Herausforderungen als auf der Yogamatte. Indem du übst, in unangenehmen Situationen ruhig zu bleiben, sowohl körperlich als auch geistig, trainierst du dich selbst, die beste Version deiner selbst zu bleiben. Selbst in den schwierigsten Momenten.

Arten von Yoga

Yogaarten

Ashtanga-Yoga wird oft auch als „Power-Yoga“ bezeichnet. Dieses Yoga ist sehr dynamisch und bietet viele Vorteile für die körperliche und geistige Gesundheit.

Ashtanga ist bekannt für Sitzungen, in denen man eine Reihe von Körperhaltungen nacheinander einnimmt. So zum Beispiel mit dem Sonnengruß. Die Serien sind so aufgebaut, dass jede Haltung eine Vorbereitung für die nächste ist, sodass sie leicht ineinander übergehen.

Hatha-Yoga

Die am häufigsten praktizierte und klassische Form des Yoga ist das Hatha-Yoga. Dies ist die Form, auf die man sich gewöhnlich bezieht, wenn von „Yoga“ die Rede ist. Diese Form ist dafür bekannt, dass sie Gesundheit, Flexibilität und Kraft fördert.

Beim Hatha-Yoga sind die Haltungen, mit denen du arbeitest, eigentlich isoliert. Das bedeutet, dass es keine Serien gibt, in denen die Haltungen nacheinander ausgeführt werden wie im Ashtanga Yoga. Du hältst die Haltungen ein bis drei Minuten lang mit normaler Atmung. Die Sequenzen, die du ausführst, werden oft entsprechend dem Niveau der Gruppe ausgewählt.

Das heutzutage beliebte Hot Yoga basiert ebenfalls auf dem Hatha Yoga. Diese Form des Yoga wird nur in einer etwas anderen Umgebung durchgeführt, nämlich in einem Raum mit einer Temperatur von 40 Grad.

Yin Yoga

Die Posen dieser Yogaform zielen vor allem auf die Kräftigung und Lockerung des Bindegewebes und der Gelenke ab. Sie dehnen die Tiefenmuskulatur und lockern den Beckenbereich (Yin Yoga ist daher auch eine sehr gute Form für Sportler und Menschen, die viel Sport treiben, da ihre Gelenke später eher verletzt werden können).

Während bei den meisten Sportarten die Muskeln angespannt und entspannt werden, geht es beim Yin Yoga darum, so viele Muskeln wie möglich loszulassen. Deshalb hält man die Haltungen etwas länger als zum Beispiel im Hatha-Yoga. Oft beginnen die Posen bei drei bis maximal fünf Minuten, was eine große Herausforderung für deinen Körper ist.

Es gibt viele andere Arten. Aber alle diese Arten gehören zum Yin-, Hatha- oder Ashtanga-Yoga oder sind Varianten davon.

Häufige und anspruchsvolle Übungen, die Asanas

Yoga

Sonnengruß – Surya Namaskar

Der Sonnengruß ist eine ideale Übungsreihe, um den Körper als Vorbereitung auf die folgenden Yogastellungen aufzuwärmen. Die fließenden Bewegungen im Einklang mit dem Atem helfen dir auch, dich geistig vorzubereiten und dich auf deinen Körper und deine Atmung zu konzentrieren.

Krieger 1 – Virabhadrasana I

Die Kriegerpose ist eine ideale Haltung, um die Oberschenkel zu stärken, Hüfte und Brust zu öffnen, Arme und Beine zu dehnen und das Gleichgewicht zu trainieren. Diese Übungen regen die Blutzirkulation im Körper an und bringen den ganzen Körper in Schwung.

Kobra – Bhujangasana

Die Kobra ist eine sehr gute Haltung zur Stärkung der Rückenmuskulatur. Da der Bauch in den Boden gedrückt wird, während man versucht, den Oberkörper in die Höhe zu heben, werden sowohl die Organe als auch das Verdauungssystem angeregt.

Kopfstand – Sirsasana

Der Kopfstand ist eine der intensivsten und wohltuendsten Yogastellungen, da er auf dem Kopf steht. Sirsasana, auch der König der Asanas genannt, erfordert Kraft und Gleichgewicht, vor allem aber Konzentration und Körperbeherrschung.

Schulterstand/Kerze – Sarvangasana

Der Schulterstand, auch Kerze genannt, ist die Königin der Asanas. Diese Yogastellung stimuliert die Schilddrüse und wirkt sich somit auf den gesamten Körper aus. Daher der Name Sarvangasana, wörtlich übersetzt „Alle Gliedmaßen-Haltung“.

Sitzende Vorwärtsbeuge – Paschimottanasana

Die sitzende Vorwärtsbeuge oder die sitzende Zange stimuliert die Blutzirkulation in der Wirbelsäule. Die Bauchregion wird zusammengedrückt, was die Organe stimuliert und die Verdauung verbessert.

Bogenstellung – Dhanurasana

Die Bogenstellung ist eine intensive Haltung, die von Anfängern maximal zehn bis 20 Sekunden lang gehalten wird. Es verbessert die Flexibilität sowie die Kraft des Rückens, stärkt die Beine und Arme und hilft, überschüssiges Fett, um die Hüften zu beseitigen.

Yoga für Männer?

Yoga Stil

Natürlich gibt es auch einfache Übungen für die Unbeweglichen. Yoga hat den Ruf, ein typischer Frauensport zu sein. Deshalb gibt es in den meisten Klassen mehr Frauen als Männer. Einer der Gründe dafür ist, dass Joga als Sport für Frauen vermarktet wird und Männer nicht dazu neigen, sich auf solche „Frauensachen“ einzulassen.

Aber auch für Männer kann der Zugang zu den spirituellen Aspekten schwieriger sein als für Frauen. Diese müssen aber nicht zwangsläufig Teil des Yoga sein, wie es zum Beispiel beim Power-Yoga der Fall ist.

Auch für typische Männerwünsche wie Kraft und Muskelaufbau ist Yoga mehr als geeignet. Inzwischen gibt es auch Kurse nur für Männer. Es gibt keine Ausreden mehr.