Diese Yoga-Stile solltest du kennen

Yogastile

Yoga und die verschiedenen Yoga-Stile sind in den letzten Jahren immer beliebter geworden. Immer mehr Menschen werden vom Flow-Fieber erfasst. Kein Wunder, denn die jahrhundertealte Asana-Praxis ist ein gesunder Ausgleich zum vielen Sitzen, und Yoga kann auch die Leistung in anderen Sportarten verbessern.

Zehn Yoga-Stile die dir gefallen könnten

Yoga stärkt, erhöht die Flexibilität und entspannt. Möchtest du einen Yogakurs ausprobieren, weißt aber nicht, welcher Yoga-Stil zu dir passt? Hier habe ich für dich die zehn beliebtesten Yoga-Stile aufgelistet.

  • Hatha Yoga
  • Yin Yoga
  • Ashtanga Yoga
  • Vinyasa
  • Kundalini Yoga
  • Iyengar Yoga
  • Bikram Yoga®
  • Anusara Yoga®
  • Sivananda Yoga
  • Vini Yoga

Hatha Yoga

Yoga-Stile

Hatha Yoga ist die älteste Form des Yoga. Sie wird schon seit Tausenden von Jahren gelehrt und praktiziert. Hatha-Yoga konzentriert sich auf kräftigende Körperübungen (Asanas genannt) in Kombination mit bewusster Atmung.

Zwischen den einzelnen Haltungen gibt es eine ständige Pause, so dass Sie ständig zwischen Anspannung und Entspannung wechseln. Dies sollte für ein Gleichgewicht sorgen, sowohl körperlich als auch geistig.

Eine typische Hatha-Yoga-Stunde besteht aus Meditation, Atemübungen, verschiedenen Asanas und schließlich tiefer Entspannung. Die Yogalehrer geben auch ihr Wissen über Yogatraditionen weiter.

Hatha Yoga ist eine gute Wahl für dich, wenn du die Grundlagen des Yoga und all seine Begriffe kennenlernen möchtest. Hatha Yoga ist ideal für Anfänger, die sich mit den Asanas, aber auch mit Atemübungen und Meditationstechniken vertraut machen wollen.

Der Yogastil ist langsam und kontrolliert. Wenn du einen ruhigen Ausgleich zu deinem stressigen Alltag suchst und deinen Körper und Geist stärken willst, dann ist Hatha Yoga das Richtige für dich.

Yin Yoga

Yoga-Stile und Yoga-Arten

Yin Yoga ist ein langsamer Yogastil mit einem hohen Dehnungsanteil. Der Schwerpunkt einer Yin Yoga-Stunde liegt auf passiven Dehnungsübungen, von denen einige bis zu zehn Minuten lang gehalten werden können.

In jeder Stunde übst du insgesamt vier bis sechs solcher Asanas. Yin Yoga stärkt und verbessert deine Flexibilität. Außerdem wirkt es sich positiv auf das Bindegewebe aus, erhöht die Beweglichkeit und beruhigt den Geist.

Yin Yoga ist gut für dich geeignet, wenn du einen ruhigen Yogastil magst, der dich geistig und körperlich fordert, dich aber nicht erschöpft. Yin Yoga eignet sich sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene und ist die ideale Ergänzung zu aktiven Sportarten.

Ashtanga Yoga

Yoga Ruhe

Ashtanga Yoga ist eine der anspruchsvollsten Formen des Yoga. Der Yogastil ist eine moderne Form des Hatha Yoga. Im Ashtanga Yoga gibt es sechs feste Sequenzen, die immer aus den gleichen Übungen bestehen. Du führst die Übungen fließend und in hohem Tempo aus, ohne Pausen dazwischen. Auch der Atemrhythmus wird genau bestimmt. Für Ashtanga Yoga brauchst du eine Menge Disziplin.

Ashtanga Yoga passt gut zu dir, wenn du eine gute Grundkondition hast und bereits etwas über Yoga weißt.

Ashtanga Yoga ist eher etwas für fortgeschrittene Yogis. Wenn du deine körperlichen Grenzen erweitern und deine Disziplin trainieren willst, dann ist Ashtanga der richtige Stil für dich.

Vinyasa Yoga

Yoga Meditieren

Vinyasa Yoga ist eine Weiterentwicklung des eher traditionellen Hatha Yoga. Beim dynamischen Vinyasa Yoga fließen die einzelnen Haltungen ineinander. Jede Klasse steht unter einem anderen Thema, das vom Yogalehrer festgelegt wird.

Die so genannten Ströme sind kreativ und variieren in ihrer Intensität. Eine Vinyasa-Yogastunde beinhaltet oft auch eine Meditation. Und obendrein erhältst du auch noch ein paar praktische Lektionen fürs Leben.

Vinyasa Yoga passt gut zu dir, wenn du dich entspannen und dich körperlich fordern möchtest. Vinyasa Yoga wird als „Meditation und Bewegung“ bezeichnet.

Die dynamischen Flows bringen dich ins Schwitzen, aber sie helfen dir auch, dich von blockierenden Gedanken zu befreien. Einige Grundkenntnisse in Yoga können hilfreich sein, sind aber kein Muss. Im Allgemeinen ist dieser Yogastil für alle Stufen geeignet.

Kundalini Yoga

Yoga Übung

Kundalini Yoga kombiniert verschiedene körperliche und meditative Techniken, um die Lebensenergie, auch Kundalini genannt, zu erwecken. Man geht davon aus, dass der Mensch mehrere Energiezentren besitzt, die sogenannten Chakren. Diese können durch innere und äußere Einflüsse blockiert werden.

Durch Meditation, Atemtechniken, spezielle Handhaltungen (Mudras), Singen und feste Abfolgen von statischen und dynamischen Asanas soll die Energie wieder frei fließen. Eine weitere Besonderheit dieses Yogastils: Kundalini Yogis tragen traditionell weiße Kleidung und einen Turban auf dem Kopf.

Kundalini Yoga passt gut zu dir, wenn du dich innerlich blockiert fühlst und deinen Akku wieder aufladen möchtest. Du solltest ein Interesse an der Chakrenlehre haben und offen für spirituelle Rituale sein.

Beim Kundalini Yoga steht der Fitness-Aspekt eher im Hintergrund, obwohl die Praxis durchaus anspruchsvoll sein kann. Kundalini Yoga ist für jedes Niveau geeignet, aber es ist hilfreich, einige Grundkenntnisse über Yoga zu haben.

Iyengar Yoga

Yogakurse

Iyengar Yoga ist der Yoga der Werkzeuge. Der Schwerpunkt liegt auf den körperlichen Übungen; für spirituelle Elemente ist in einer Iyengar-Klasse kein Platz. Das Besondere an diesem Yogastil ist, dass du die statischen Haltungen immer mit Hilfsmitteln wie Gürtel, Kissen, Rad und Block ausführst.

Außerdem findet der Unterricht unter der strengen Anleitung eines Yogalehrers statt, der auf eine korrekte, präzise Ausführung achtet. Der Yogastil ist stark auf die Gesundheit ausgerichtet und kann auch bei körperlichen Behinderungen praktiziert werden.

Iyengar Yoga ist für dich geeignet, wenn du Yoga gerne mit Hilfsmitteln lernst, klare Anweisungen magst und keinen Wert auf Spiritualität legst. Mit Iyengar Yoga arbeitest du an einer gesunden Körperhaltung. Es kann also ein guter Ausgleich sein, wenn du viel Zeit am Schreibtisch verbringst. Du musst nicht unbedingt Erfahrung mit Yoga haben.

Bikram Yoga®

Yoga-Stile in der Gruppe

Bikram Yoga®, auch Hot Yoga genannt, ist eine Variante des traditionellen Hatha Yoga. Die Besonderheit: Du trainierst bei einer Temperatur von 40 Grad Celsius und einer hohen Luftfeuchtigkeit. Eine Bikram Yoga® Stunde besteht aus einer festen Abfolge von Atemübungen und Asanas, die du nacheinander ausführst.

Die Kombination aus Wärme und Feuchtigkeit verbessert die Durchblutung und Erwärmung von Muskeln, Sehnen und Bändern, so dass die Gefahr von Verletzungen auch bei intensiven Dehnungen gering ist. Bikram Yoga® ist gelenkschonend und ein ideales Fettverbrennungs-Workout.

Bikram Yoga® passt gut zu dir, wenn du dich durch ein schweißtreibendes Training körperlich und geistig fordern möchtest. Du solltest dich von der Hitze nicht unterkriegen lassen. Bikram Yoga® ist ein klarer Fall von „aus der Komfortzone heraustreten„. Dieser Yogastil ist fitnessorientiert und enthält keine spirituellen Komponenten. Hot Yoga sollte nur bei guter Gesundheit praktiziert werden. Um sicher zu gehen, solltest du deinen Arzt um grünes Licht bitten.

Anusara Yoga®

Yoga Training und Yoga-Stile

Anusara Yoga® hat sich aus dem Hatha-Yoga-Stil entwickelt und beruht auf einer tantrischen Philosophie. Der Stil wurde 1997 von dem Amerikaner John Fried entwickelt. Anusara steht für „Fließen mit Anmut“ und die Grundprinzipien der Asanas sind Attitude (Verhalten), Alignment (Ausrichtung) und Action (Handlung).

Anusara Yoga® ist also eine Form des Yogas, bei der sowohl die körperliche Ausrichtung der Stellungen als auch das Praktizieren von Yoga mit der richtigen Absicht im Vordergrund stehen. Typisch für eine Anusara-Yogastunde ist das Shiva-Mantra. Anusara Yoga® ist somit eine dynamische Form des Hatha Yoga, bei der die Öffnung des Herzens im Mittelpunkt steht.

Anusara Yoga® ist ideal für dich, wenn du viel Wert auf eine gute Ausrichtung des Körpers und eine gute Atmung legst.

Sivananda Yoga

Yoga-Stil

Diese Yogapraxis wurde durch die Lehren von Swami Sivananda begründet. Der Stil stammt aus der Hatha-Yoga-Tradition und konzentriert sich auf die Erhaltung der Gesundheit und des Wohlbefindens des Übenden. Sivananda Yoga kam erst gegen Ende der 1950er Jahre in den Westen.

Diese Form des Yoga basiert auf fünf Säulen: die Praxis verschiedener Körperhaltungen in Kombination mit Atemübungen, Tiefenentspannung, Vegetarismus und Meditation.

Diese Form des Yoga ist ideal für dich, wenn du eine Kombination aus körperlicher und hingebungsvoller Yogapraxis suchst.

Es ist auch geeignet, wenn du gerade erst mit Yoga beginnst, da du mit der Zeit mehr Einblick in die Haltungen gewinnst und dich an die gleichen Übungsreihen gewöhnst. Während des Kurses werden 12 der gleichen Übungen durchgeführt, die sich auf die Aktivierung der Chakren konzentrieren.

Vini Yoga

Yogastile

Vini Yoga ist eine mildere Form des Vinyasa Yoga. In einer Sitzung werden sowohl Körper- (Asana) als auch Atemübungen (Pranayama) praktiziert, wobei besonderer Wert auf die achtsame Wahrnehmung des Körpers und der Atmung gelegt wird.

Die langsamen Bewegungen, die bewusst, mit der richtigen Anstrengung und koordiniert mit der Ein- und Ausatmung in einer perfekt einstudierten und synchronisierten Abfolge ausgeführt werden, ermöglichen einen leichten Zugang zu dieser Erfahrung von größerer Ruhe, Energie und Klarheit, die den Zustand des Yoga kennzeichnet.

Dieser Yogastil passt gut zu dir, wenn dir Vinyasa Yoga zu schwer ist oder du ein Stück Spiritualität vermisst. In dem Fall ist diese Form von Yoga sehr zu empfehlen.

Fazit

Yoga Übung

Alle neueren Yoga-Stile haben unterschiedliche Schwerpunkte: Es gibt dynamische Richtungen und Yoga-Stile, die sich mehr auf Dehnung konzentrieren.

Die älteste Form des Yoga ist das Hatha-Yoga. Die meisten modernen Yoga-Stile sind davon abgeleitet. Wenn Du die Grundlagen des Yoga lernen und die Philosophie dahinter verstehen möchtest, solltest du dich durchprobieren, welcher Yoga Stil zu dir passt.

Die Yoga-Stile unterscheiden sich auch in Bezug auf die Spiritualität: Einige Yogastile legen großen Wert auf Elemente wie Meditation, alte Schriften und Gesänge, während andere diese ganz weglassen.